Freude über Fachabitur- und Abiturergebnisse, 27-mal die Eins vor dem Komma

Wasserburg – Es war Zeit für die wohlverdiente Gala für die stolzen 134 Fachabiturienten und 31 Abiturienten unserer FOSBOS Wasserburg, die nun nach 12 bzw. 13 Schuljahren, davon 1-3 Jahre an der FOSBOS, glücklich das ersehnte Abschlusszeugnis, ihre Eintrittskarte für ein Studium an Hochschule oder Universität bzw. für einen (Wieder-)Einstieg in eine qualifizierte Berufslaufbahn überreicht bekamen.

Zu Beginn des Nachmittags wurde im gefühlvoll gestalteten Gottesdienst unter dem Motto „Reise ins Ungewisse“ reflektiert, wo es nun hingehen sollte zum Sammeln neuer Erfahrungen mit einem Koffer voller guter Ratschläge und Wünsche der Gottesdienstbesucher.  Vom Schüler-Lehrerchor hieß es u.a. „Die Zeit ist jetzt“ und „Ich bin bereit“. Ja, bereit zum Feiern, bereit sich Zeit zu nehmen, die vergangene Schulzeit gemeinsam mit Eltern, Freunden, Lehrkräften und Ehrengästen noch einmal gedanklich Revue passieren zu lassen, bereit für einen neuen Lebensabschnitt – das wollte man gebührlich zelebrieren.

So traf man sich an der Badriahalle, um nach einem vom Elternbeirat finanzierten Sektempfang im feierlichen Rahmen die Zeugnisse zu verleihen wobei das bewährte Lehrermoderatorenteam bestehend aus Sarah Gartner und Michael Birnstiel schwung- und humorvoll durch den Abend führte und die Schulband durch hervorrangende Musikbeiträge das Publikum begeisterte. Neben den Familien und Freunden der Absolventinnen und Absolventen hatten sich auch zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft eingefunden, um mitzufeiern und den besonderen Meilenstein Fachabitur bzw. Abitur gebührend zu würdigen. So richteten denn auch Vertreter aus den drei Landkreisen, aus denen die Schülerinnen und Schüler zur FOSBOS nach Wasserburg kommen ihre Grußworte und Glückwünsche an den Abschlussjahrgang.

Herr Otto Lederer als Vertreter des Sachaufwandsträgers der Schule bedauerte, dass es in der Öffentlichkeit kein verbreitetes Bewusstsein dafür gebe, dass es neben dem Gymnasium im bayerischen Schulsystem durchaus andere Wege zum Abitur gibt. So werden ca. 40 % der Hochschulzugangsberechtigungen nicht über die Gymnasien erlangt, sondern größtenteils durch die Fach- und Berufsoberschulen. Dieser Weg sei besonders zu betonen, da hier junge Menschen, die bereits einen Schulabschluss oder sogar eine Berufsausbildung absolviert haben, noch  ein Stück weitermachen und sich motivieren und engagieren könnten. Eine dazu notwendige Fähigkeit sei es, sich „durchbeißen“ zu können, sich nicht zurückzulehnen, sondern weiterzumachen, und genau diese Fähigkeit sei in der Berufswelt sehr gefragt. Daher betonte Herr Lederer auch, dass der anstehende Neubau der Schule in Wasserburg mit einem Investitionsvolumen von ca. 70 Millionen Euro gut investiertes Geld sei, denn es sei eine Investition in unsere Kinder, in unsere Zukunft.

Auch Frau Magdalena Föstl als Vertreterin des Landkreises Ebersberg lobte in Ihrem Grußwort, dass die Schülerinnen und Schüler viel geleistet hätten und drangeblieben waren und sah die Aussage von Hermann Hesse bestätigt: „Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.“

Für den Landkreis Mühldorf sprach Frau Cathrin Henke ihre Glückwünsche aus und bezeichnete die FOSBOS als Talentschmiede für eine starke Wirtschaft in der Region, welche Verstand und Herz bilde.

Herr Werner Gartner, zweiter Bürgermeister der Stadt Wasserburg, betonte bezugnehmend auf Herrn Landrat Lederer erneut die Bedeutung der FOSBOS als besondere Schulart, die praxisorientierte Bildung anbiete und auch für Menschen, die bereits im Beruf stehen, einen Weg zum Studium ermögliche und wünschte dem Abiturjahrgang 2025 vor allem Zufriedenheit und viele Glücksmomente im Leben.

Dem schloss sich Frau Schachtschneider als Elternbeiratsvorsitzende an. Sie reflektierte die vielfältige Gefühlswelt, durch die Eltern und Kinder im laufe der Schullaufbahn gemeinsam gehen und wie stolz man nun auf die Kinder sei und bedankte sich für das Engagement der FOSBOS Wasserburg und die wertschätzende Zusammenarbeit mit dem Elternbeirat.

Der Schulleiter, Herr Gerhart Zimmermann, verglich den Weg zum Schulabschluss mit einem Hürdenlauf, auf dem man vielleicht mal eine Hürde touchiert oder sogar reißt, aber viele Hürden überspringt und nun die Ankunft im Ziel stolz feiern könne.

Stolz konnte die Schulfamilie wirklich sein, denn die Anstrengungen hatten sich gelohnt: In der Fachabiturprüfung der 12. Klassen haben 97% bestanden und in den 13. Klassen haben glänzende 100% ihr Ticket für die Universität gelöst. Zusätzlich zu den Abschlusszeugnisen konnten auch viele erfreuliche Preise verliehen werden. Dabei gab es im Bereich Sprachen viel Freude über 20 Cambridge Zertifikate in Englisch und Antonia Puica erhielt eine Urkunde des Spanischlehrerverbands für herausragende Leistungen. Im naturwissenschaftlichen Bereich ergatterte Simon Aßböck den Abiturpreis Mathematik und 10 Absolventinnen und Absolventen konnten sich über eine kostenfreie Mitgliedschaft in der Deutsch-Physikalischen Gesellschaft freuen, darunter auch Sven Bruckmaier und Leonhard Greithanner, die zusätzlich noch einen Buchpreis erhielten. Insgesamt stand 27-mal eine Eins vor dem Komma des Abiturschnittes. Die Jahrgangsbesten wurden durch die Vertreter ihres jeweiligen Landkreises besonders geehrt.

Eine Überraschung lieferten die Schülersprecherinnen Laura Jonetzek und Charlotte Schachtschneider. Sie verliehen gemäß einer Schülerabstimmung Preise an Lehrkräfte in den verschiedensten Kategorien: „Lehrkraft, bei der man sich am meisten wie mit einem Freund gefühlt hat“ (Herr Plischke), „bester Style“ (Frau Brieler), „liebste Lehrkraft“ (Fau Ammersbach) , „am stärksten für die FOSBOS Wasserburg engagierte Lehrkraft“ (Frau Gartner), „kreativste Handschrift“  (Herr Geiser) und „größtes Überraschungspotenzial“ (Herr Ruß). Diesem humorvollen Programmpunkt folgte noch eine weitere Überraschung: Die Schulband hatte als Dank für Frau Barbara Asanger und Herrn Dominik Dietrich, die die Musik in vielen extra Stunden organisiert und angeleitet hatten, ein eigenes Lied komponiert und vertextet. Der Titel „Wir sind wir“ begeisterte das Publikum vollends und setzte noch einen Höhepunkt auf die ohnehin großartige Leistung der Intrumentalisten und Sängerinnen.

Beschwingt ging es nun noch zu einem kurzen Stehempfang vor die Halle ehe dann die frisch gebackenen Abiturientinnen und Abiturienten mit ihren Lehrkräften nach Prien zum Chiemseeschiff fuhren, wo noch bis Mitternacht gemeinsam gefeiert wurde. Eine Afterparty in Wasserburg ermöglichte den Nachtschwärmern schließlich eine Verlängerung der tollen Nacht.

Unsere Jahrgangsbesten:

Jakob Sommer (Schnitt 1,0, FOS 12 Wirtschaft, 18 Jahre, Ebersberg)

Die FOS Wasserburg hatte mit überaus positiven Bewertungen mein Interesse geweckt. Anfang der 11. Klasse ist mir klar geworden, wie goldrichtig diese Entscheidung war. Wasserburg ist eine tolle Stadt und die Schule ist von den Mitschülern und Lehrern her spitzenklasse. Der Wirtschaftszweig war eine interessante Abwechslung zu den naturwissenschaftlichen Fächern der Realschule. Mein Erfolg kann wohl auf mein Interesse an Zahlen und auf meinen Ehrgeiz zurückgeführt werden. Hilfsbereitschaft ist auch wichtig und Fragen, die ich Mitschülern beantwortet habe, haben definitiv mein eigenes Verständnis vertieft. Nach der 13. Klasse ist ein Informatikstudium geplant, aber oft ist der beste Weg der, der sich spontan ergibt und sich richtig anfühlt.

Julia Böck (Schnitt 1,2, FOS 12 Sozialwesen, 18 Jahre, Vogtareuth)

Meine Zeit an der FOS war positiv, jedoch gab es auch Herausforderungen. Der Einstieg war anspruchsvoll, die Anforderungen stiegen, die Lernmethoden unterschieden sich von jenen der Realschule. Diese Umstellung empfand ich jedoch als wertvoll um mich weiterzuentwickeln. Durch Praktika gewann ich Einblicke in Berufsfelder und sammelte Erfahrungen im wissenschaftlichen Arbeiten. Für den engen Kontakt mit den Lehrkräften, möglich durch die geringe Größe der FOS, bin ich dankbar. „Lerne für dein Leben, denn Wissen kann dir keiner nehmen.“ Dieses Zitat meiner Mutter, gepaart mit Neugier, motiviert mich. Nach dem Studium zum Gymnasiallehramt möchte ich dazu beizutragen, Wissen zu vermitteln und junge Menschen auf das Leben vorzubereiten.

Theresa Manhart (Schnitt 1,2, BOS 12 Wirtschaft, 31 Jahre, Eiselfing)

Nach 14 Jahren im Beruf als Bankkauffrau und als Mama eines 4-jährigen Sohnes wieder die Schule zu besuchen, war auf jeden Fall eine Herausforderung. Aber durch die große Unterstützung meines Mannes und der ganzen Familie haben wir es gemeistert. Die Zeit an der BOS Wasserburg wird mir sehr positiv in Erinnerung bleiben, ich durfte viele tolle Lehrer und Mitschüler kennenlernen, die mich immer bestärkt haben. Ich möchte mich bei ihnen und meiner großartigen Familie von ganzem Herzen bedanken! Mein großes Ziel ist es Hebamme zu werden, so habe ich habe mein Bestes gegeben, um einen möglichst guten Notendurchschnitt und damit einen Studienplatz zu erreichen. Aktuell befinde ich mich im Auswahlverfahren für den Studiengang in München.

Stefanie Jung (Schnitt 1,3 FOS 13 Wirtschaft,  19 Jahre, Steinhöring)

Mir hat die Schulzeit sehr gut gefallen, weil ich Spaß am Lernen habe und mich jeden Tag riesig freue, mich mit Mitschülern auszutauschen und gemeinsam spannende Themen zu erarbeiten. Ich hatte stets mit viel Fleiß und Einsatz für meine guten Noten gearbeitet. Daran hat sich auch im letzten Jahr kaum etwas geändert – allerdings habe ich erkannt, dass man seine Ziele auch mit etwas weniger Druck erreichen kann. Dies hat mir geholfen, stressige Prüfungsphasen deutlich nervenschonender zu bewältigen. Ich bin überzeugt, dass meine Leistungen vor allem auf Selbstdisziplin, effektive Lernstrategien und ein durchdachtes Zeitmanagement zurückzuführen sind. Ich werde nun beim Landratsamt München das duale Studium „Public Management“ absolvieren.